Sucht & Suchtmittelkonsum
Sucht (Substanzmissbrauch)
Sucht ist ein sehr komplexes Thema!
Wir versuchen euch hier einen ersten Überblick zu geben. Es gibt aber noch viel mehr wichtige Informationen, die wir in diesem Rahmen nicht alle nennen können!
FACTS ZU ALKOHOLKONSUM
2020: 36,9 Millionen deutsche Erwachsene zwischen 18 und 64 trinken Alkohol
(72% der Altersgruppe)
- Davon weisen 6,7 Millionen Personen einen riskanten Alkoholkonsum auf
- Alkoholkonsum ist nie ohne Risiko
- jeder Schluck kann das Risiko für Gesundheitsschäden erhöhen
- regelmäßiger Konsum erhöht das Risiko für eine Abhängigkeit
- Es gilt: Je weniger Alkohol du trinkst, desto besser ist es für deine Gesundheit!
- Frauen sollten am Tag nicht mehr als 12 Gramm reinen Alkohol trinken / Männer können das Doppelte konsumieren
- dies ist in folgenden Getränken enthalten:
- 0,25l Bier
- 0,33l Radler
- 0,1l Wein
- 0,1l Sekt
- 1 Shot
- wird diese Menge überschritten spricht man bereits von einem riskanten Konsum (dieser kann zu dauerhaften gesundheitlichen Schäden führen)
- dies ist in folgenden Getränken enthalten:
DEFINITION
- Eine psychische Störung mit Krankheitswert (keine moralische Schwäche!)
- Ein zwanghaftes Verhalten (kann an Substanzen oder Verhalten gebunden sein)
- Es liegt eine psychische Abhängigkeit vor (teilweise auch eine Körperliche
- Entsteht als Prozess
- Suche nach einem anderen Bewusstseinszustand (Rauschzustände, die teilweise auch zu irreversiblen Veränderungen im Gehirn führen)
KENNZEICHEN VON SUCHT
- Starker Wunsch / Zwang die Substanz zu konsumieren / Verhalten auszuüben
- Erhöhung der Dosis, um gleiche Wirkung zu erzielen (es sind immer höhere Dosen erforderlich)
- Kontrollverlust (Beginn, Beendigung, Menge des Konsums)
- Körperliche Entzugserscheinungen
- Vernachlässigung anderer Interessen
- Trotz Wissen um schädigenden Konsum / Wirkung wird die Substanz weiter konsumiert
ARTEN VON SÜCHTEN
1. Substanzgebundene Süchte
Legale Stoffe
- Alkohol
- Nikotin
- Koffein, Teein
- Schnüffelstoffe
- Verordnete Medikamente
Illegale Stoffe
- Opiate
- Kokain und Crack
- Cannabis
- Hallzuinogene
- Synthetische Drogen
- Nicht verordnete Medikamente
2. Nicht substanzgebundene Süchte
- Spielsucht
- Computersucht
- Sportsucht
- Kaufsucht
- Arbeitssucht
- Esssucht/Magersucht
⇒ Polytoxikomanie: Viele Suchterkrankte sind mehrfachabhängig
ENTSTEHUNG VON SUCHT
Die Forschung ist sich einig: Es ist ein Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren.
Wir zeigen euch hier einmal die Wichtigsten und Häufigsten auf:
1. Persönlichkeit und Lebenssituation
- Der beste Schutzfaktor ist eine stabile Persönlichkeit mit einem gesunden Selbstbewusstsein (dies wird vor allem in den Jahren der Pubertät nötig)
- Krisen Situationen im Leben erfordern gesunde Bewältigungsstrategien. Diese werden häufig im Elternhaus mit auf den Weg gegeben. Ist dies nicht der Fall werden Substanzen schnell die „Lösung“ für eine aktuelle Krise.
2. Das soziale Umfeld
- In der Herkunftsfamilie wird ein erster Umgang mit Rausch- und Genussmitteln erlebt (Wie wird mit Alkohol/ Drogen/ Fernsehen/ Essen etc. umgegangen?)
- Ab der Pubertät wird sich immer mehr an der peer group orientiert und als sozialer Maßstab genommen (Gefühl dazu gehören zu wollen, Bewertung welche Mengen als normal angesehen werden)
3. Die Droge
- Abhängig von der Art der Droge, wie schnell sie abhängig macht
- Abhängig von der Erreichbarkeit und sozialen Akzeptanz der Droge (mehr Menschen sind von legalen als illegalen Mitteln abhängig!)
- Abhängig von der Aufklärung und Entmystifizierung der Droge
FOLGEN VON SUCHT
- Körperliche Krankheit: Schaden an inneren Organen, Infektionen
- Psychische Schäden: Depression, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Verlangsamung, Veränderung der Persönlichkeit
- Soziale Folgen: Schulden, Arbeitslosigkeit, Kriminalisierung, Verlust von Freunden
WEGE AUS DER SUCHT
- Nur durch Eliminieren der Substanz, durch äußere Umstände, wird eine Sucht nicht überwunden
- Eingeständnis der Abhängigkeit
- Sich eingestehen, dass man Hilfe benötigt
- Suche nach Unterstützung
- Beratungsstellen
- dies ist die beste Möglichkeit den Weg aus der Sucht einzuschlagen. Hier bekommst du erste Hilfestellungen, Tipps, Anlaufstellen und eine Idee für ein weiteres Vorgehen
- Mit Freunden und Familie sprechen
CHECK DEIN VERHALTEN – Selbstcheck
Trinke ich zu viel? 10 Testfragen der BZgA sollen dir dabei helfen, deinen Umgang mit Alkohol zu überprüfen!
Hier findest du eine Bodymap für genauere Folgen von Alkohol für deinen Körper:
TIPPS GEGEN KATER
Alkoholverzicht:
Hast du auch den Wunsch stärker auf deinen Alkoholkonsum zu achten?
Hier folgen ein paar Inspirationen:
- Challenge: Mit Freund:innen oder allein…versuche mal einen Monat auf Alkohol zu verzichten! Wichtig ist dich am Ende dafür auch zu belohnen.
- Teste dafür das Programm von drugcom.de
- App: Eine App kann dein Bewusstsein für deinen Konsum schärfen. Beispielsweise Trinktagebücher oder die App MeSelfControl (zeigt deinen Konsum auf und wie du ihn verändern kannst)
- Alkoholfreie Alternativen: Wie wäre es mit einem alkoholfreien Cocktail oder alkoholfreiem Bier? Häufig ist es nur eine Gewohnheit immer zu der alkoholischen Variante zu greifen. Du erreichst bereits einen großen Gewinn, wenn du ab und zu die alkoholfreie Variante wählst!
➔ UND was passiert im Körper, wenn du auf Alkohol verzichtest?
o LEBER: Die Leber erholt sich nach wenigen Wochen. Geschädigte Leberzellen können ersetzt werden
o FETTSTOFFWECHSEL: Dieser normalisiert sich. Dein Körper beginnt wieder Fett FETTSTOFFWECHSEL: Dieser normalisiert sich. Dein Körper beginnt wieder Fett abzubauen statt des aufgenommenen Alkoholes.
o HERZSCHLAG, BLUTDRUCKHERZSCHLAG und BLUTDRUCK: Beide normalisieren sich K: Beide normalisieren sich
o KREBSRISIKO: Dieses bleibt gleich, da der einmal getrunkene Alkohol nicht revidiert werden kann.
Quellen
- https://www.studierendenberatung.at/persoenliche-probleme/sucht-und-abhaengigkeit/wie-entsteht-sucht/
- https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/sucht-und-drogen.html
- https://www.uni-wuerzburg.de/fileadmin/nwbehinderung/2023/UNIWUE-KIS_pkS_UA.pdf
- https://www.praevention.at/sucht-und-suchtvorbeugung/fachliteratur.html
- https://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/Jahrbuch_Sucht/DHS_Jahrbuch_Sucht_2023_Kapitel1_Daten__Zahlen__Fakten.pdf
- https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Alkoholverzicht-schnell-erholen-sich-Leber-Herz-und-Magen,alkohol522.html
- https://www.zeitjung.de/alkohol-die-droge-der-studierenden/