Segelpokal der Europäischen Universitäten – Trophée de l’Île Pelée
19. März 2025

Foto: Hochschulsport Hamburg
Vom 19. bis 23. März feiert die berühmte Trophée de l’Île Pelée ihr 30-jähriges Jubiläum! Dieses einzigartige Segelereignis bringt über hundert Studierende aus ganz Europa im malerischen Cherbourg-Hafen zusammen. Fünf Tage voller Wettbewerb, Teamgeist und Lebensfreude mit Studierenden aus Frankreich, Schweden, Ungarn, England, Kroatien und der Schweiz an Bord von J80-Yachten gegeneinander antreten. Für Deutschland startet unser Team aus Hamburg! Wir halten dich auf dem Laufenden zu diesen aufregenden Rennen um die französische Meisterschaft bzw. dem Europacup im Hochschulsegeln, die von der Association Sportive du Site Universitaire de Cherbourg organisiert werden. Wer wird in diesem Jahr als Sieger hervorgehen?
Finaltag
Heute ist der letzte Tag der Trophée de l’Ile de Pélée. Und wieder heißt es Sonnencreme, Wind und gute Stimmung. Wie am vergangenen Nachmittag läuft es auf dem Wasser richtig gut. Vor allem an der Kreuz sind wir immer am Spitzenfeld dran. Nur unser fehlender Speed vor dem Wind hält uns von den vorderen Plätzen ab. Beim Schnack mit dem befreundeten Team aus Schweden erhalten wir noch einmal wertvolle Tipps. Und siehe da, es funktioniert! Im nächsten Rennen schaffen wir es, den Booten vor uns dicht im Nacken zu bleiben. Bei der Rundung der letzten Tonne gelingt es uns, den vorausliegenden Booten den Wind zu nehmen, und auf den letzten Metern können wir den anderen noch zwei Plätze abzuluchsen.
Die folgende Wartezeit auf dem Schlauchboot nutzen wir für eine private Sightseeing-Tour zur Ile de Pélée und den beeindruckenden Hafenbefestigungen aus Napoleons Zeit. Delfine sind natürlich wieder inklusive.
In der letzten Wettfahrt heißt es dann noch einmal alles geben! Kurz vor dem Start frischt der Wind wieder auf, und wir trimmen die Segel schnell auf die neuen Bedingungen. Der Start gelingt gut und auf Kreuz sind wir schneller als unsere Nachbarn. Auch auf dem Vorwindkurs hält uns die neu gefundene Geschwindigkeit auf Position. Kurz vor der Zieleinfahrt steigt die Anspannung – jetzt bloß keinen Fehler machen. Aber die Nerven halten und wir überqueren die Ziellinie jubelnd als zweites Team.
Am Abend geht es zur Siegerehrung. In einem spannenden Finale hat sich das sympathische Team der École Nationale Supérieure Maritime aus der Stadt Le Havre durchgesetzt, knapp vor zwei Teams aus Nantes und den Lokalmatadoren aus Caen. Mit unserem 21. Platz in der Gesamtwertung können wir gegen die routinierten Teams aus Frankreich sehr zufrieden sein und noch mehr mit unserer steilen Lernkurve.
Der Tag endet mit einem Essen im Hafenrestaurant und einer ausgiebigen Feier mit den anderen Teams. Es bleibt, uns herzlich bei den Organisatoren der Trophée de l’Ile de Pélée, den vielen freiwilligen Helfern und allen beteiligten Teams zu bedanken. Neben der großen Gastfreundschaft und dem sportlichen Wettbewerb auf hohem Niveau war auch der Austausch mit den französischen und europäischen Teams eine große Freude. Neben den Erinnerungen nehmen wir viele neue Freundschaften mit nach Hamburg.
Merci, Cherbourg, et à bientôt!
Tag 4 - Was wird
Aufregend. Das beschreibt den heutigen Tag wohl ganz gut. Bei bewölktem Himmel und kräftigem Wind starteten wir in den zweiten Wettfahrtstag. Unser erster Start gelingt gut und kurz vor der ersten Tonne sind wir vorne mit dabei. Doch dann kommt es zu einer heiklen Situation. Unser Boot stößt mit einem anderen zusammen – glücklicherweise ohne schlimmere Personenschäden. Im Anschluss ist die Stimmung natürlich erstmal gedrückt. Unsere Großschotchefin Kati hat sich während der Aktion den Rücken verletzt, weshalb nun Mimi ihre Aufgaben an Bord übernehmen wird.
Nachdem sich alles etwas geordnet hat, geht’s schon wieder aufs Wasser. Konzentration wiederfinden und diesmal läuft es irgendwie. Den ersten Platz an der Luvtonne können wir zwar nicht halten, aber am Ende fahren wir ein sehr solides Ergebnis ein.
Bei der nächsten Wettfahrt sind wir an der Luvtonne schon wieder ganz vorne. Am Leegate immer noch. Und zum zweiten Mal an der Luvtonne. Erst im letzten Downwind gelingt es zwei Teams, darunter das Gesamtführende, an uns heranzukommen. Am Ende belegen wir den dritten Platz. Wie zum Beglückwünschen taucht auch noch direkt an unserem Boot ein Delfin auf! Später wird noch eine ganze Gruppe Großer Tümmler zwischen unseren Motorbooten auftauchen und ihre Sprünge zeigen – ein besseres Drehbuch hätte sich kein ZDF-Fernsehfilm ausdenken können.
20.03.2025 - Tag 3 Raceday!
Heute ging’s ans Eingemachte für das Hamburger Team in Frankreich!
Früh morgens ging es raus – wieder bei strahlender Sonne – um den ersten Tag der Wettfahrten zu bestreiten. Auch am Hafen strahlende Gesichter. Bei 9 Booten für 27 Crews ist immer eine Gruppe am Segeln, eine Gruppe auf den zahlreichen Schlauchbooten, und der Rest auf einem ankernden Touriboot. Gewechselt wird auf dem Wasser.
Die ersten zwei Fahrten spielten sich nach dem gleichen Muster ab – guter Start, guter Downwind, und dann geht irgendwas schief. Die kurze J80-Eingewöhnung lässt leider Grüßen. Aber vollkommen egal, denn kurz darauf tummeln sich Tümmler zwischen den Segeln – die Franzosen scheinen wenig beeindruckt, aber wir sind von den Delfinen schwer begeistert! Kaum sind die weg, folgt auch schon das Mittagessen, die Stimmung ist super.
Die zwei folgenden Fahrten liefen dann schon deutlich besser, aber so ganz wollte es sich im Ergebnis noch nicht widerspiegeln. Anschließend hieß es wieder in der Sonne warten und Boote beobachten. In den letzten beiden Wettfahrten lief dann eigentlich vieles rund, aber es wollte sich wieder nicht im Ergebnis widerspiegeln. Diesmal wirklich ärgerlich, weil wir uns wenig vorzuwerfen hatten. Doch der Frust hielt nicht lange an, denn alles in allem war es ein fantastischer Tag auf dem Wasser! Morgen geht es weiter, schauen wir mal, was wird.
Tag 2 Regattakurs
Endlich geht’s los! Heute standen die Trainings-Regatten auf dem Plan. So richtig mit Start, Ziel, und vor allem Konkurrenz! Zunächst stand uns noch die Anmeldung mit dem offiziellen Wiegen bevor – das Crewgewicht ist in der Wettfahrt auf 350 kg beschränkt. Also vor der Waage nochmal alle überzähligen Klamotten abwerfen, Bauch einziehen, Luft anhalten…
Für die Trainingswettfahrt können wir aber noch mit dem gesamten 6er-Team aufs Wasser, damit alle nochmal mit den Handgriffen vertraut werden. In den gewerteten Rennen werden wir dann zu fünft unterwegs sein. Nach der steifen Brise gestern hat sich Cherbourg heute was Neues überlegt. Ostwind von der einen Seite und Thermik von der anderen führen dazu, dass das Resultat in Richtung null tendiert. Zwar bot das Gelegenheit, auch mal die Rollmanöver zu üben, aber an ein sinnvolles Kräftemessen mit den Trainingspartnern war so nicht zu denken. Irgendwann kam dann aber doch Bewegung in die Sache, und wir konnten zwei kurze Wettfahren segeln. Und auch wenn dort noch nicht alles glatt lief, vor der Konkurrenz müssen wir uns nicht verstecken!
Am Nachmittag folgt ein persönliches Highlight – der Forschungssegler Tara liegt in Cherbourg am Hafen und bietet Führungen an, was wir uns natürlich nicht entgehen lassen können. Das eigentliche Highlight dann am Abend – im prachtvollen Saal des Rathauses versammeln sich alle 160 Teilnehmenden aus 7 Nationen, um von der Stadt begrüßt zu werden. Im Anschluss gibt es unter den wachsamen Augen von Macron persönlich einen kleinen Weißweinempfang. Mit der Möglichkeit, mit den anderen Teilnehmern ins klönen zu kommen, können wir den Tag gut gelaunt ausklingen lassen.
Freies Training
Baguettes, Wind und Sonne – Cherbourg präsentiert sich an diesem Tag von seiner besten Seite. Im Sommer ging von der Trophée de l'île de Pelée die Einladung an unseren Hochschulsport, mit einem Team an dem französischen Hochschulwettbewerb teilzunehmen. Ob der schönste Segelsteg der Welt da auch eine Delegation stellen könne? Aber klar! Unser Team, bestehend aus Kati, Lily, Mimi, Jakob, Finn und Skipper Riek, ist also schon vor dem offiziellen Beginn des Wettbewerbs angereist, um das Spielgerät, ein Boot der Klasse J80, vorab kennenzulernen.
Bei über 25 Knoten in den Böen geht’s also ab aufs Wasser. Bei diesen Bedingungen geht es ganz schön zur Sache, jedes Segeldichtholen und Winschenkurbeln wird dabei zu einem kleinen Workout. Wir werden wieder einmal daran erinnert, dass Segeln tatsächlich ein Sport ist und man auch bei 8 Grad Wassertemperatur ins Schwitzen geraten kann.
Aber die Manöver werden mit jedem Durchlauf besser, und wenn der 65 qm große Gennaker uns mit der kombinierten WG-Zimmer-Fläche der Besatzung auf dem Downwinder übers Wasser glitschen lässt, werden die schmerzenden Unterarme mit strahlendem Grinsen ignoriert.
Hier ein großes Dankeschön an Eric und sein Team, die uns bei unserem Vorab-Training grandios unterstützt haben! Morgen ist dann offizieller Start der Veranstaltung und in der angesetzten Trainingswettfahrt werden wir uns direkt mit den Lokalmatadoren messen können.
Heute heißt es aber erstmal, die müden Knochen zu erholen und die normannische Kulinarik zu erkunden.