Projekttage zur Nachhaltigkeit am Campus Hamburg der Hochschule MacromediaTeilprojekt „Green Canoe“ unterstützt durch den Hochschulsport Hamburg
9. Juni 2022

Foto: Hochschule Macromedia
Am 24. und 25. Mai 2002 fanden an den bundesweit 8 Standorten der Hochschule Macromedia Projekttage zum Themenfeld der Nachhaltigkeit statt. Vorträge externer Expertinnen und Experten wurden flankiert durch Vorhaben, in welchen sich die Studierenden ausgewählten „Sustainable Development Goals“, den von der UN definierten 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung, widmeten.

Am Campus Hamburg lag es im wahrsten Sinne des Wortes nahe, sich auch mit dem Themenfeld Wasser zu beschäftigen: Die Verunreinigung von Gewässern ist ein globales Problem, das für die meisten von uns aber eher abstrakt bleibt. Zwar treiben auch auf Alster und Elbe die Abfallprodukte unserer Konsumgesellschaft; das Ausmaß scheint auf den ersten Blick jedoch nicht allzu gravierend zu sein. Aber wie groß ist die Müllmenge in Hamburger Gewässern wirklich? Gleichzeitig besteht weitgehend ein gesamtgesellschaftlicher Konsens darin, dass ganz grundsätzlich „etwas“ für den Umweltschutz getan werden sollte. Aber welchen Beitrag kann die/der Einzelne hier überhaupt leisten?
Inspiriert durch die dänische Initiative „Green Kayak“, die seit 2019 auch in Hamburg aktiv ist (https://www.hamburg.de/greenkayak/), und die es Interessierten ermöglicht die eigene Erholung auf dem Wasser zu kombinieren mit einem Beitrag zum Umweltschutz, haben sich Studierende diesen Fragen gewidmet und sind mit professoraler Begleitung vom Ruderbootshaus der Universität Hamburg am Isekai aus im Drachenboot auf eine Rundtour über Hamburgs Alster und Kanäle gegangen.
Auf ihrer mehrstündigen Fahrt erkundeten die Studierenden Hamburg vom Wasser aus, lernten ihre Stadt von einer ihnen bis dahin unbekannten Seite aus kennen, erschlossen Wassersport für sich als eine Form der Beförderung der eigenen Gesundheit und des eigenen Wohlbefindens und bargen, ausgerüstet mit Kescher und Greifzange, auf ihrem Weg im Wasser treibenden Müll.

Über das Auffischen von Treibgut wurde einerseits für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Müllproblem „greifbar“. Andererseits wurde am Ende der Fahrt die geborgene Menge Mülls gleichermaßen hinsichtlich der Menge wie der Zusammensetzung analysiert: Getränkeflaschen machten gut ein Drittel des gesammelten Abfalls aus, wobei Alkohol-Flaschen deutlich überwogen, was Rückschlüsse auf die Abfallentstehung zulässt. Die Mehrheit der gefundenen Flaschen waren aus Glas, welche lediglich durch zufällig gebildete Luftblasen noch an der Oberfläche waren. Entsprechend ist anzunehmen, dass das Gesamtaufkommen dieses Müllproduktes auf dem Grund der Gewässer ungleich größer sein dürfte. (Bier-)Getränkekartonagen hatten ebenfalls einen nennenswerten Umfang an der gesammelten Müllmenge, während mehrheitlich Kunststoffverpackungen, -folien und Mischprodukte, wie bspw. beschichtete Trink- und Eisbecher, den größten Anteil des geborgenen Unrats ausmachten. Neben dem, was gefunden wurde, war auch die Reflektion darüber, was eben nicht „ins Netz gegangen“ ist, interessant. Während an anderer Stelle über bspw. über Einwegfeuerzeuge und Bauabfälle, wie Styropor, spekuliert wurde, fanden sich diese in unserem Fang kaum oder gar nicht.
Insgesamt stellt die „Analyse“ und daran anknüpfende (Forschungs-)Fragen im Sinne der Zielsetzung der Projekttage zur Nachhaltigkeit vor allem eine Anregung dar, sich mit dieser Thematik auch weitergehend, nicht zu Letzt in zukünftigen Hochschulprojekten oder Abschlussarbeiten, zu beschäftigen.
Hochschule Macromedia,
Campus Hamburg
Prof. Dr. Andreas Hebbel-Seeger
Gertrudenstr. 3
20095 Hamburg